Vereins-Chronik

Die Gründung

Schuetzenfest

1. Schützenfest im Jahr 1925

Protokoll der Gründungsversammlung des Aloysius Schützen-Vereins Eschendorf vom 20. Juni 1925.

Theodor Richter
Um 8.30 abends eröffnete der vorher von der Versammlung vorgeschlagene Versammlungsleiter Dropmann die ziemlich gut besuchte Versammlung mit einer kurzen Ansprache, welche folgenden Wortlaut hatte:

„Werte Versammlungsteilnehmer,
schon seit Jahren schwelen unter den Einwohnern der Bauerschaft Eschendorf links des Hemelter Baches Besprechungen und Verhandlungen um sich von dem Junggesellen Schützenverein Eschendorf zu trennen und einen allgemeinen Schützenverein, das heißt einen Schützenverein welcher nur aktive Mitglieder umfaßt, zu gründen.Um dieses Problem zu verwirklichen, dürfen wir nicht einen Verein gründen in welchem Klassengegensätze vorherschen oder Religion und Politik erörtert werden, sondern einen Verein in welchem Frohsinn und Gemütlichkeit herrscht und worin die Mitglieder zur Kameradschaft und Einigkeit angehalten werden. Kurz und gut einen Verein worin man sich ab und zu für Stunden erholen kann von dem ewigen Einerlei des Alltags. Der Verein muß dastehen zur Zierde der Gegenwart und als Vorbild der Zukunft.“

„Um dieses zu erreichen, dürfen wir vor kleinen finanziellen Opfern nicht zurückscheuen, denn einen Verein zu gründen ist leicht, aber ihn zu erhalten fällt oft schwer. Sodann wollen wir zum ersten Punkt der Tagesordnung übergehen, welcher die Gründung des Vereins vorsieht.“
Bei der Abstimmung waren alle für Gründung des Vereins.

Bei Punkt 2., Namensfrage, wurde der Antrag dann angenommen, welcher vorschlug, den Verein ALOYSIUS Schützen Verein Eschendorf links des Hemelter Baches, zu nennen

In Punkt 3, Grenzfrage, legte der Versammlungsleiter Dropmann in kurzen Zügen die Grenze des Vereins-Bezirkes dar, von links des Hemelter Baches anfangend bis W. Kohl und dann an der Gellendorfer Grenze entlang bis zur Rodder Grenze und wieder den Hemelter Bach hinunter als Grenze. Dem Widersprach Rolinck, welcher die Osnabrücker Bahntrasse einerseits und den Hemelter Bach andererseits als Grenze vorschlug. Bei der Abstimmung wurde jedoch der Antrag Dropmann angenommen. Es können also nur Einwohner innerhalb dieser Grenze dem Verein als Mitglieder angehören, auch müssen dieselben das 18. Lebensjahr erreicht haben.

Punkt 5. Vorstandswahl. Als Vorstandsmitglieder wurden gewählt:

1. Vorsitzender: Theodor Richter

2. Vorsitzender: Josef Berning

1. Kassierer: August Lüttmann

2. Kassierer: Heinrich Rolinck

1. Schriftführer: Bernard Dierkes

2. Schriftführer: Heinrich Wolters
Josef Dierkes, Viktor Kohl und Albert Evers als Unterkassierer und Hermann Raußen und Jürgen Averkamp als Kassenrevisoren. Sämtliche Vorstandsmitglieder nahmen die Wahl an, jedoch ist der Vorstand in der nächsten Versammlung zu bestätigen.

Punkt 6. Beitragsfrage. Zur Beitragsfrage wurden verschiedene Vorschläge unterbreitet. Es meldeten sich Lüttmann, Rolinck, Kleene und Berning zu Wort, welche für ein nicht zu hohes Eintritts-/ und Beitragsgeld referierten. Versammlungsleiter Dropmann wies aber kurz darauf hin, den Beitrag und dergleichen so zu gestalten, daß der Verein bei seinem Schützenfest finanziell wenigstens auf eigenen Füßen stehen könne. Sodann wurde von der Versammlung genehmigt, an vorläufiges Beitrittsgeld 1 Mark. Beitrag a) Monat 50 Pf. und für den Königsbund vierteljährlich 25 Pf.

Unter Punkt Verschiedenes wurden noch verschiedene Anträge erledigt. Für Ausarbeitung Statuten wurde der Vorstand bestimmt. Dieser hat Dieselben der nächsten Versammlung zur Annahme vorzulegen.
In der Versammlungsfrage wurde der Vorschlag Berning angenommen, welcher für 4 Versammlungen im Jahr und vor jedem Feste eine besondere Versammlung abzuhalten, eintrat.

Auch wurde der Antrag Lüttmann, die Gelder des Vereins bei täglicher Kündigung der Sparkasse Rheine zu übergeben, angenommen. Beim Schützenfest findet die Ausholung des Königs innerhalb des Vereinsbezirkes statt. Ferner wurde beschlossen, am 9. August das 1. Gründungsfest abzuhalten.

Nach verschiedenen kleinen Anfragen, welche jedoch vertagt wurden, schloß der neue Präsis mit einer kurzen Mahnung an die Mitglieder, von jetzt an treu zum Verein zu halten, um 11 Uhr die Versammlung.

Von der Versammlung gehört und genehmigt am 5. Juli 1925.

g. B. Dierkes
Schriftführer

(Vielen Dank an Hans-Joachim Brinkmann für das Umschreiben von Sütterlin ins Lateinische.)

historie1Dank des ersten Schriftführers unseres Vereins, des Schützenbruders Bernard Dierkes, haben wir einen ziemlich genauen Nachweis über die Gründung des Schützenverein Aloysius. Er schrieb nicht nur die Protokolle von 1925 bis 1938, sondern auch die Vereins-Chronik in dieser Zeit. Aus seinem Vorwort und aus der ersten Seite dieser Chronik kann man herauslesen, dass Bernhard Dierkes mit Leib und Seele Schützenbruder gewesen ist.

Dieses erste Blatt sei unserem allerwehrten 1. Vorsitzendem Th. Richter und Stifter dieses Buches dem stets das Wohl und Wehe des Aloysius Schützen Vereins am Herzen lag gewidmet. Unter seiner tatkräftigen Führung wird der Verein über alle Fährnisse hinwegkommen, und er wird ein Beispiel sein für kommende Führer und Geschlechter.

Vorwort

historie2Auf Wunsch der Versammlung schreibe ich, der erste Schriftführer und meine späteren Nachfolger hiermit die wichtigsten Vereinsgeschehnisse nieder zu Nutz und Frommen späterer Geschlechter.

Rheine, im Januar 1926
Dierkes
Schriftführer

1925

historie3
Im Juli (lt. Datum aus dem Gründungsprotokoll muss es Juni heißen; Anm. des Chronisten) des Jahres 1925 wurde der Aloysius Schützen Verein Eschendorf von zirka 70 wackeren Männern und Jünglingen gegründet.

Die Namen der ersten Vorstandsmitglieder sind folgende
Präses Theodor Richter
2. Präses Josef Berning
Kassierer Aug. Lüttmann
Schriftführer Bernard Dierkes
1. Beisitzer Heinrich Rolink
2. Beisitzer Heinrich Wolters

Am 9. Aug. 1925 konnte der Verein sein erstes Fest abhalten, welches einen guten Besuch aufzuweisen hatte.